Am Beginn des 21. Jahrhunderts ist die antizionistische Ideologie zu neuem Leben erwacht und weist weit über den Kreis linker Kleingruppen hinaus. In den Attacken auf Israel tritt der Antisemitismus als eine spezifische Form des Judenhasses nach Auschwitz auf, der sich gegen den kollektiven Juden, den jüdischen Staat, richtet. Der Vortrag soll zum einen Grundzüge einer Kritischen Theorie des Zionismus einerseits und des Israelhasses andererseits skizzieren und die Modifikationen in den diversen Ausprägungen des Antizionismus beleuchten. Zum anderen soll verdeutlicht werden, vor welchen Herausforderungen Israel durch die veränderten Realitäten des Nahen Ostens und durch die aktuellen Erscheinungsformen des Antizionismus steht.

Stephan Grigat ist Permanent Fellow am Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien der Universität Potsdam, Research Fellow am Herzl Institute for the Study of Zionism and History der University of Haifa und Wissenschaftlicher Direktor von STOP THE BOMB in Österreich. Er ist Autor von „Fetisch & Freiheit. Über die Rezeption der Marxschen Fetischkritik, die Emanzipation von Staat und Kapital und die Kritik des Antisemitismus“ (ça ira 2007) und „Die Einsamkeit Israels. Zionismus, die israelische Linke und die iranische Bedrohung“ (Konkret 2014) sowie Herausgeber von „AfD & FPÖ. Antisemitismus, völkischer Nationalismus und Geschlchterbilder“ (Nomos 2017) und „Iran - Israel – Deutschland: Antisemitismus, Außenhandel & Atomprogramm“ (Hentrich & Hentrich 2017).

19:00 im Conne Island, Koburger Str. 3, Leipzig

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